Leseperformance

Ein Kommando des deutschen Kriegsgerichts erschießt 1915 die britische Krankenschwester und Fluchthelferin Edith Cavell. Der diensthabende Arzt und Expressionist Gottfried Benn, bekannt für seine schockierend schonungslosen „Morgue“-Gedichte aus dem Leichenschauhaus, stellt ihren Tod fest. Die wilden autobiografischen „Gehirne“-Novellen um sein Alter Ego „Dr. Rönne“ schreibt er 1914 bis 1916.

In der von Carolin Mader entwickelten Leseperformance begeben wir uns auf eine Achterbahnfahrt durch den berühmten "Rönne-Zustand", der von Manuel Harder verkörpert wird. Mit und neben ihm seziert und analysiert Marina Frenk als Krankenschwesterlegende und Widerstandsopfer das gegen den Ich-Zerfall andichtende Arzt-Gehirn.

An Gottfried Benns einstigem Studienort geraten die Exponate der Ausstellung mit hemmungsloser Ausdrucksentgrenzung in elektrifizierende Wechselwirkung. Das Museum wird zum Schauplatz einer totalen Er-Schöpfung, die wir frei wandernd miterleben können.

Die Performance beginnt in der Hörsaalruine und findet zusätzlich auf allen Ausstellungsebenen statt. Alle Teilnehmer:innen erhalten Kopfhörer, über die sie der Leseperformance folgen können. Während der Performance wird gefilmt. Bitte beachten Sie, dass die Anzahl der Teilnehmer:innen begrenzt ist. Anmelden können Sie sich im Vorfeld über folgenden Link.

Regie: Carolin Mader, Dr. Rönne: Manuel Harder, Edith Cavell: Marina Frenk, Violine: Félice Starost